Brauschlau - Larissas Cold Brew Rezepte im Crema Magazin

Im Folgenden geht es um ein koffeinhaltiges Kaltgetränk, dass es bereits weit gebracht hat und zunehmend an Beliebtheit gewinnt. In den meisten (Speciality) Coffee Bars hat es diese Kaffeevariation von einem Nischengetränk, das zuerst nur vorsichtig mit Kreide als Wochenspecial auf die Angebotstafel gemalt wurde, zum festen Bestandteil der Karte geschafft. Viele der großen Kaffeeketten haben sie mittlerweile ins Programm aufgenommen und so dazu beigetragen, sie Gelegenheitstrinkern und der breiten Masse bekannt zu machen. Sogar in Supermärkten findet man zuweilen die meist braunen, an Apothekergläser erinnernden Fläschchen mit dem belebend erfrischenden Extrakt. Spätestens jetzt weiß wohl jeder, wovon die Rede ist: Cold Brew Coffee.

 

Ohne viel nachzudenken klingt der Name anfangs womöglich etwas widersprüchlich, ergibt jedoch durchaus Sinn, wenn man brew mit brauen und nicht brühen übersetzt. Trotzdem können viele eingefleischte Kaffeetrinker die Begriffe Kaffee und kalt nicht ohne einen Anflug von Schaudern in einem Atemzug nennen. Warum sollte jemand freiwillig kalten Kaffee trinken? Die Rede ist hier ja nun nicht vom klassischen Eiskaffee. Cold Brew Coffee hat nichts mit einem schnöden Bürokaffee zu tun, der während eines zu lang(weilig)en Meetings kalt geworden und so nicht mehr genießbar ist (da er in den meisten Fällen heiß schon nur als Mittel zum Zweck dient, jedoch kein qualitativ hochwertiger Genuss ist). Noch ist er eine süße Kalorienbombe, wie man sie aus dem Eiscafè kennt. 

 

Slow Coffee

Der Schlüssel zum Genuss ist die Wassertemperatur beim Extraktionsprozess: Vielen ist gar nicht bewusst, dass Hitze neben Feuchtigkeit, Sauerstoff und Licht der Qualität des Kaffees ordentlich zusetzt und viele der 800-1000 in diesem empfindlichen Naturprodukt enthaltenen, flüchtigen Aromen zerstören kann. Noch dazu lösen hohe Temperaturen - neben Koffein - auch viele unangenehme Substanzen aus der Bohne, ungewollte Nebenprodukte wie Bitterstoffe, was oft zu einer nachträglichen Geschmacksverschlechterung führt. 

Durch die schonende Kaltextraktion werden überwiegend angenehme Geschmackskomponenten gelöst und es entsteht ein völlig anderes Aromenspektrum als beim Brühen im herkömmlichen Sinne. So ist Cold Brew Coffee besonders magenfreundlich, mild und ausbalanciert. Der bei den meisten Kaffeetrinkern erwünschte Feststoff Koffein wird jedoch trotzdem gelöst, denn die Extraktionsrate ist ein Zusammenspiel verschiedener Parameter wie Brühdauer, Wassertemperatur, Mahlgrad und in gewissem Maße auch der Brühmethode: Die extrem lange Kontaktzeit von Kaffee und Wasser ersetzt bei der Cold Brew Methode den Faktor Hitze. 

 

Selbst gebraut

Die Herstellung des Cold Brew Extrakts ist kinderleicht. Am besten geht’s mit einer French Press: 150 Gramm frisch gemahlener Kaffee mittelgroben bis groben Mahlgrads werden in der Stempelkanne mit etwa 750 ml kaltem Wasser vermischt. Wichtig ist, dass alles gut umgerührt wird, damit das Mahlgut vollständig durchnässt und somit gleichmäßig extrahiert wird. Anschließend wird nur noch der Deckel drauf gesetzt und alles an einem kühlen, dunklen Ort über Nacht stehen gelassen. Am nächsten Morgen drückt man dann den in der French Press integrierten Filter herunter und erhält etwa 400ml Cold Brew Konzentrat! In einem verschließbarem Glas ist das Gebräu mindestens eine Woche im Kühlschrank haltbar. 

Um es trinkfertig zu machen, muss es einfach mit kaltem Wasser und Eiswürfeln verdünnt werden. Das Mischverhältnis kann je nach persönlichen Vorlieben variieren; als Richtwert könnte man 1:4 oder 1:5 versuchen. Wer seinen Kaffee gern stark mag, sollte sich auf einen Koffeinschub-Extrem gefasst machen.

 

Welche Bohne man benutzt, wie diese aufbereitet und geröstet wurde und wie man den Mahlgrad und die Extraktionszeit darauf abstimmt, bleibt der eigenen Geschmacksvorliebe und Experimentierfreude überlassen. Nach langem Probieren mit vielen verschiedenen Kaffeesorten hat sich herauskristallisiert, dass mir persönlich bei dieser Zubereitungsart eher heller geröstete, fruchtige 100% Arabicas, gerne Single Origins, am besten gefallen. Doch über Geschmack lässt sich (nicht) streiten! Daher mein Rat:

 

 

Nutzt die verbleibende Zeit, bis der Sommer kommt, schon einmal zum Experimentieren. Hier kommen fünf eiskalt-erfrischende bis feucht-fröhliche Rezeptideen auf Grundlage des In-Getränks der Kaffeeszene! 

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